31.10.17

WARNUNG II


Wenn das Genick
und das Stillschweigen
der letzten Träume
am Abend brechen
wird lang und bitter
und unermüdlich
die Bitterkeit
im Herzen lachen

28.10.17

SPÄTHERBSTMELODIE


Der Tage tiefe Abgrund
wird seine dunklen Augen
verträumt und müde öffnen
da wieder durchs Gerippe
der toten Lebewesen
der späte Herbstwind früh
wie Flötentöne zart
und leise pfeifen wird

25.10.17

MONOLOG III


Ich bin Dichter 
(und) der dunklen Welt 
und Rechtfertigung müde
ich seh (niemals) 
das Ende 
und (niemals) 
den Anfang

ich bin und bleib 
was ich bin
und (benenne) 
was ich heute tu
und was ich 
heute seh

22.10.17

ENTSETZEN


Ihre Gedanken
suchen 
weder die Tiefe 
noch das Weite 

ihre Gedanken 
von Starrsinn
blind
und betäubt
finden Gehör

19.10.17

VERWIRRUNG II


Während 
aus Tränen 
nur die Augen 
und anderswo 
nur die Köpfe 
rollen 
und aus Tag Nacht
und Nacht Tag
und anderswo
nur Mittag wird
geht er verwirrt
ins Bett

17.10.17

INNERE EINKEHR


Man schwimmt in der Leere
man hält den Atem und man hält
die Zeit an man träumt den

Alptraum Leben man zerreißt
das Papier und man zerreißt
den langen roten Faden

und man erinnert vergisst 
schwimmt und ertrinkt
als wär wieder nichts passiert

in der dunklen Leere 
dunklen Innenlebens

15.10.17

























Heute wurde als freiVERS in "mosaik - Zeitschrift für Literatur und Kultur" mein lyrischer Text "Inkognito" veröffentlicht! Ich bin sehr glücklich! Ich würde mich freuen, wenn ihr die Internetseite der Zeitschrift mit meinem Text besucht!
ILLUSION I


Während die Welt erstarrt 
ebnen uns die Künste 
alle Fluchtwege

doch nur ein Wort 
und nur eine Illusion

bleiben für uns
die Grenzen

14.10.17

WARNUNG I
FASSUNG II


Wenn deine Träume alle
in tiefem Schlaf versinken
wird zwischen unsrer Stille
und unsrem Lärm 
zur gleichen Zeit
ein Krieg 
und Frieden herrschen

VERLUST III
FASSUNG I


Während dein Traum
in Agonie verfällt
stehen alle
ohne jeden Halt
zwischen Frau Stille
und Herrn Lärm
und verlieren alles
oder gar nichts

13.10.17

ERINNERUNG III


Während wir 
den Flug 
aller Tage 
und Nächte
nicht mehr 
erinnern

und die Stille 
für uns
nur noch
ein Phantom
bleibt

fliegen nur Worte
und Namen
im kühlen Kopf
und Raum
umher

12.10.17

RESIGNATION IV


Wir schlucken 
das reine Gift 
der Ohnmacht früh 
und spät und du 
und ich und nichts
und niemand ändern 
daran was 

denn der Alltag
ist nur Alltag 
und der Mensch
bleibt nur Mensch
HASS


Ein Misanthrop ist 
und bleibt der Lärm
der auf den Stimmbändern
unserer Stille tanzt lacht 
und schreit
und die Zeugen Tod 
und Leben bitter hasst

der Lärm der lacht 
und schreit 
und uns 
und sich selbst
bitter hasst ist 
und bleibt
unser Alltag
STURZ


Wenn ich nicht mehr tief
und fest schlafen kann
weil ich mich wieder taub
und blind schreibe
und mit jedem Gedicht
das große Feuer 
der Existenzangst schüre
stürzt der dunkle Himmel
in einem tiefen 
und festen Schlaf

11.10.17

OHNMACHT II
FASSUNG II


Während wir Tag 
und Nacht und Nacht 
und Tag vom Hier 
und Jetzt sprechen 
und jede Antwort 
eine neue Last 
und Maske trägt 
bleiben die Fragen 
wo und warum 
wir Beide sind 
alte Rätsel
SUCHE I
FASSUNG I


In den dunklen Irrwegen
ist kein Lebenszeichen
während der Bleihimmel
voller Ungewissheiten hängt
unserer Ironie zu finden

du sprichst immer wieder
vom Hier und vom Jetzt
doch wo und warum
wir Beide sind
bleiben alte Rätsel

10.10.17

VERLASSEN


Nachdem Spuk
der Rätsel

dunkle Schatten

wird die Nacht
wieder
ein Waise
LICHTJAHRE


In deinen Adern fließt
immer schneller

und schneller 
das Blut

und dein Gesicht ist
und bleibt 
nur ein Gesicht
der Unruhe

und dennoch ist
und bleibt
deine dunkle Zeit
dir Lichtjahre 

voraus

05.10.17

PANIK


In dem Traum weht 
ein roter Vorhang
denn das Gespenst Wind 
stürmt durch Raum
und Raum 
und Kopf
und Kopf 

weil alles alles 
von allem allem
in Bedrängnis 
gerät
ALPTRAUM IV


Während 
die Zukunft fragt:
Wann werden 
alle Alpträume
in die Eingeweide 
des Vorgestern
zurückkehren
kehrt ins Innere
der Zukunft
der Tod ein

03.10.17

REANIMATION


Die eisige Luft fühlt
den schwachen Puls
der Mitternacht
wann hört der Wahn
und der Sinn auf
und wann fängt
endlich
das Leben
vom Leben
zu träumen
und zu atmen an